Die bei­den Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten der CDU aus dem Land­kreis Ahr­wei­ler sind wei­ter in Sor­ge um die Finan­zen der Städ­te und Gemein­den im Land, aber auch im Kreis Ahr­wei­ler. Sie füh­len sich bestä­tigt durch einen Bericht des Süd­west­funks, der auf­grund von Zah­len der Ber­tels­mann-Stif­tung, gemel­det hat­te, dass die Zahl der mit Kas­sen­kre­di­ten hoch­ver­schul­de­ten Gemein­den mas­siv gestie­gen ist. Von den 10 im Bun­des­ver­gleich ent­spre­chend am höchs­ten ver­schul­de­ten kreis­frei­en Städ­ten und Land­krei­sen lie­gen dem­nach 7 in Rhein­land-Pfalz. Vor zehn Jah­ren waren es erst vier.

 Auch die Gemein­schaft der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de, Gemein­de- und Städ­te­bund, Städ­te­tag und Land­kreis­tag weist in einer Pres­se­mit­tei­lung auf die­se Ent­wick­lung hin. „Danach ver­lie­ren die Kom­mu­nen in Rhein­land-Pfalz im Bun­des­ver­gleich nun voll­ends den Anschluss und das trotz all­gemein guter Kon­junk­tur­la­ge. Die Schul­den­la­ge der Krei­se und Städ­te ist sogar noch ver­hee­ren­der als im Vor­jahr. Ursa­che ist die enor­me Belas­tung durch Kassen­kredite und stei­gen­de Sozi­al­aus­ga­ben. Schon 2016 über­stieg die Schuldenbelas­tung rhein­land-pfäl­zi­scher Kom­mu­nen aus Kas­sen­kre­di­ten mit 1.530 € je Ein­woh­ner den Durch­schnitt der Flä­chen­län­der nahe­zu um das Drei­fa­che. Das ist das Ergeb­nis jah­re­lan­ger Unter­fi­nan­zie­rung durch das Land. Die Ber­tels­mann Stif­tung geht davon aus, dass das Land den Kom­mu­nen zu wenig Geld über­weist: In diver­sen Gutach­ten und Gerichts­ur­tei­len steck­ten ein­deu­ti­ge Hin­wei­se, dass das Land den Kommu­nen unge­wöhn­lich wenig Geld gebe. Infol­ge­des­sen kön­nen drin­gend erfor­der­li­che Inves­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur nicht umge­setzt wer­den. Rhein­land-pfäl­zi­sche Kom­mu­nen wer­den so von der finan­zi­el­len Auf­wärts­ent­wick­lung im Bund und in den Län­dern abge­hängt. Der rhein­land-pfäl­zi­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­hof hat die unzu­reichende Finanz­aus­stat­tung der Kom­mu­nen bereits 2012 bean­stan­det und das Land zum Han­deln aufgefordert.“

Ins­ge­samt wird eine Unter­fi­nan­zie­rung fest­ge­stellt, die nicht ohne Fol­gen für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in den Städ­ten und Dör­fern bleibt. Man kön­ne das zum Bei­spiel an nicht sanier­ten Stra­ßen und Brü­cken Stra­ßen und Brü­cken sehen. Oft sei­en stei­gen­de Sozi­al­aus­ga­ben der Grund für die feh­len­de finan­zi­el­le Hand­lungs­fä­hig­keit der Kom­mu­nen. Hier sei das Land, aber auch der Bund mit zusätz­li­chen Mit­teln gefor­dert. Es sei unter die­sen Umstän­den frag­lich, wie der drin­gend erfor­der­li­che Breit­band­aus­bau und not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen in den ÖPNV umge­setzt wer­den sol­len. Ernst und Gies wei­sen dar­auf hin, dass die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de schon seit lan­gem von der Landesregie­rung for­dern, die Kom­mu­nen an den stei­gen­den Steu­er­ein­nah­men höher zu betei­li­gen und sie nach­hal­tig und auf­ga­ben­an­ge­mes­sen aus­zu­stat­ten. Außer­dem hät­ten die Verbän­de eine deut­li­che Ent­las­tung der Kom­mu­nen von den drü­cken­den Alt­schul­den ver­langt, da­mit vor Ort wie­der finan­zi­el­le Gestal­tungs­fä­hig­keit zur Erfül­lung der viel­fäl­ti­gen Auf­gaben in Städ­ten und Krei­sen geschaf­fen wird.

Die­se Auf­fas­sung wird von der Lan­des-CDU deut­lich unter­stützt, so die bei­den Abge­ord­ne­ten. Auch im Kreis Ahr­wei­ler sei das The­ma durch­aus noch aktu­ell ergänzt der Vor­sit­zen­de der Kreis­tags­frak­ti­on der CDU Karl-Heinz Sund­hei­mer. Nach ihm vor­lie­gen­den aktu­el­len Lis­ten über die Finanz­si­tua­ti­on der Kom­mu­nen im Kreis sei­en zwan­zig ohne liqui­de Mit­tel, 18 hät­ten Liqui­di­täts­kre­di­te und 14 Ver­bind­lich­kei­ten von mehr als 1000 Euro je Ein­woh­ner aus kom­mu­na­len Kre­di­ten. Die Zah­len hät­ten sich bei die­sen Kom­mu­nen seit der letz­ten Über­sicht vom Dezem­ber 2016 kaum ver­bes­sert, son­dern in man­chen Fäl­len sogar leicht ver­schlech­tert, was die Ergeb­nis­se der Ber­tels­mann-Stif­tung bestätigt.